Palmöl - nachhaltiges Palmöl ?
Oft werde ich gefragt warum ich kein Palmöl verwende – es gäbe jetzt ja genügend nachhaltig zertifiziertes Palmöl.
Palmöl wird nicht nur für Seifen breitflächig eingesetzt, sondern auch in der Waschmittel- und der Lebensmittelindustrie in grossen Mengen verarbeitet. Grund hierfür ist einerseits der sehr tiefe Preis aber auch die Eigenschaft dieses Öls: es ist sehr hart, sehr lang haltbar und produziert (hinsichtlich Reinigungsmitteln) einen wunderbaren, weissen Schaum.
Kürzlich habe ich einen Artikel gelesen, der diesbezüglich ein wenig Licht ins Dunkel bringt.
Ich zitiere: „Die Mitarbeiterin des Hilfwerks „Brot für alle“ hat kürzlich Ölpalmenplantagen in Westafrika besucht – meist liegen sie auf Land, das sich Firmen unter den Nagel gerissen haben, ohne die lokale Bevölkerung zu fragen. Es gebe Klagen über die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen, fehlende Kompensationen für das Land…“. „Die Firmen können machen, was sie wollen. Wer sich wehrt, wird verhaftet. „Für uns sind das keine Jobs, das ist Sklavenarbeit“ hat ein ehemaliger Plantagenarbeiter in Sierra Leone zu mir gesagt“.
Das Verrückte daran: die beteiligten Firmen Socfin und Golden Veroleum sind Mitglieder des Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl (RSPO), einer Non-Profit-Initiative, die die Palmölproduktion ökologischer und sozialer machen soll. Betroffene sagen: „wir wollen keine Nachhaltigkeitsstandards, wir wollen unser Land zurück. Und bei uns (in der Schweiz) fragen die Grossverteiler: wo ist das Problem, wir haben ja nachhaltig zertifiziertes Palmöl“.
Die Mitarbeiterin von „Brot für alle“ sagt: „ich kenne einfach sehr wenige Beispiele dafür, dass internationaler Handel arme Kleinbauern in Entwicklungsländern wirklich gefördert hat, denn er findet nie auf Augenhöhe statt. Er wird von Konzernen wie Nestlé und Unilver dominiert“.
Punkto nachhaltigem Palmöl heisst das für mich: Finger weg. Und weiter mit italienischem Olivenöl arbeiten.
zurück