Der erste Monat nach der Lancierung von „Jetzt!“ war ein richtiger Höhenflug.

Seitdem hat sich der Verkauf etwas beruhigt – aber das DuschMödeli „Jetzt!“ scheint einige Benutzer rein vom Duft und seiner Samtigkeit her zu begeistern.

Da das Thema im Zuge der weltweiten Tubulenzen an Aktualität verloren hat – auch wenn immer noch hundertausende von Menschen heimatlos und schutzlos sind – ist auch der Absatz von diesem speziellen Mödeli ein wenig zurück gegangen.

Für das Jahr 2020 überweise ich Michael Räber’s ausgewählter Organisation „One Happy Family“ 1’000.- (600.- aus dem Verkauf von „Jetzt !“ und der Rest von mir aufgerundet).

Ich Danke für Ihre positiven Gedanken und Solidarität!

Herzlichst

Nicola Casanova

Eine sehr kontrovers diskutierte Sache – hier ein Artikel dazu: click

Oft werde ich gefragt warum ich kein Palmöl verwende – es gäbe jetzt ja genügend nachhaltig zertifiziertes Palmöl.

Palmöl wird nicht nur für Seifen breitflächig eingesetzt, sondern auch in der Waschmittel- und der Lebensmittelindustrie in grossen Mengen verarbeitet. Grund hierfür ist einerseits der sehr tiefe Preis aber auch die Eigenschaft dieses Öls: es ist sehr hart, sehr lang haltbar und produziert (hinsichtlich Reinigungsmitteln) einen wunderbaren, weissen Schaum.

Kürzlich habe ich einen Artikel gelesen, der diesbezüglich ein wenig Licht ins Dunkel bringt.

Ich zitiere: „Die Mitarbeiterin des Hilfwerks „Brot für alle“ hat kürzlich Ölpalmenplantagen in Westafrika besucht – meist liegen sie auf Land, das sich Firmen unter den Nagel gerissen haben, ohne die lokale Bevölkerung zu fragen. Es gebe Klagen über die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen, fehlende Kompensationen für das Land…“. „Die Firmen können machen, was sie wollen. Wer sich wehrt, wird verhaftet. „Für uns sind das keine Jobs, das ist Sklavenarbeit“ hat ein ehemaliger Plantagenarbeiter in Sierra Leone zu mir gesagt“.
Das Verrückte daran: die beteiligten Firmen Socfin und Golden Veroleum sind Mitglieder des Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl (RSPO), einer Non-Profit-Initiative, die die Palmölproduktion ökologischer und sozialer machen soll. Betroffene sagen: „wir wollen keine Nachhaltigkeitsstandards, wir wollen unser Land zurück. Und bei uns (in der Schweiz) fragen die Grossverteiler: wo ist das Problem, wir haben ja nachhaltig zertifiziertes Palmöl“.
Die Mitarbeiterin von „Brot für alle“ sagt: „ich kenne einfach sehr wenige Beispiele dafür, dass internationaler Handel arme Kleinbauern in Entwicklungsländern wirklich gefördert hat, denn er findet nie auf Augenhöhe statt. Er wird von Konzernen wie Nestlé und Unilver dominiert“.

Punkto nachhaltigem Palmöl heisst das für mich: Finger weg. Und weiter mit italienischem Olivenöl arbeiten.

Über Palmöl wurde und wird viel geschrieben – was ich sehr wichtig finde, da dieses Öl einerseits unglaublich effizient (mit einer Palmnuss wird effizienter als für jede andere Art von Nuss oder Ölsaat Öl produziert) ist, andererseits unglaublich tolles Öl hervorbringt.

ABER

Die Art und Weise wie dieses Öl – besser gesagt die Palmnuss – angebaut wird, ist schlicht nicht vertretbar  – wenn man ein kritischer Zeitgenosse ist.

Treibende Kräfte hinter dem unglaublichen Palmölkonsum ist einerseits die Biodiesel-Industrie, gleich danach die globale Waschmittel- und Lebensmittelindustrie. Dieses Öl wird flächendeckend eingesetzt, da es stinkbillig ist.

Und die Schweiz hat letztes Jahr ein Handelsabkommen mit Indonesien abgeschlossen – da geht es vornehmlich um den noch einfacheren Import dieses Öls in die Schweiz. Toll. Dann wird das Öl also noch billiger. Und Borneo kann dann bald total ohne Regenwald dastehen. Und die Tierwelt hat noch weniger Lebensraum.

Es gibt politische Stimmen die dennoch für dieses Abkommen sind, da sie meinen, dass es besser ist etwas zu vereinbaren als nichts zu regeln und so alles ungeregelt weiter laufen zu lassen.
Nur frage ich mich, ob es das Papier wert ist, schwarze Buchstaben auf einem solchen festzuhalten, sich dabei gut zu fühlen, nur um schlussendlich sehr wenig bis nichts an den Verhältnissen in Borneo und anderen Gegebenen verändert zu haben.

Klar ist: Treiber dieser ganzen schonunglosen Ausbeutung sind wir. Wir die „erste“ Welt und ihr unglaublich hoher Verschleiss an Rohstoffen. Viel davon wird eben auch verschwendet. In grossen Mengen kostengünstig produziert. Und dann auch ganz einfach wieder weggeworfen. Stichworte hierzu wären „Foodwaste“ oder „T-Shirt ein mal tragen und dann in die Wäsche“.

Wenn Sie mit Ihrer Stimme einen Kontrapunkt gegen „weiter-so“ setzen wollen, dann stimmen Sie am 7. März „nein“.

Hier ein kleines Filmchen zu der Palmölgeschichte: Referendum Palmöl

Ich bin wahrlich nicht die Schnellste diesbezüglich aber der omnipräsente Plastikmüll stört mich immer mehr.

Da ich meine Sachen per Post versende, muss ich alles – umständehalber – verpacken.

Was ist mein Beitrag, um weniger Plastikmüll oder überhaupt Müll zu erzeugen?
Seit zwei Jahren verklebe ich die Kartons mit Klebeband aus Papier. Das ist wichtig, um das Recycling der Kartons zu ermöglichen aber eben auch, um Plastikmüll zu vermeiden.

Füllmaterial

Als Füll- und Packmaterial für die Päckli verwende ich Zeitungen oder bereits gebrauchtes Verpackungspapier von meiner Buchhändlerin. So werden diese Papiere nochmals eingesetzt und können danach ins Altpapier wandern.
Die Rechnung im Päckli ist zugleich Packliste und Adressetikette. Somit „erschlage“ ich drei Aufgaben mit einem Stück Papier.
Alle Mödeli und Nachfüllungen werden in rein mechanisch bearbeitetes, ungebleichtes Papier gewickelt und mit einem Gummiband oder Papierklebstreifen befestigt.
Meine Sachen verpacke ich nur noch in Glas-Tiegel (mit einer einzigen Ausnahme…).
Neu biete ich an, dass alle Glasbehälter an mich zurück geschickt werden können; so kann ich diese sterilisieren und wiederverwenden.

Kunststoffabfall

Zu Kunststoff ist ganz wichtig zu bemerken: nur weil ein Kunststoff rezyklierbar ist heisst noch lange nicht, DASS er auch rezykliert wird.
80% des Kunststoffes der rezykliert werden KÖNNTE wird verbrannt (nennt man „thermisches Recyclen“).
Mein Olivenöl, meine Shea-, Cacaobutter und die ätherischen Öle werden in Metallbehältern angeliefert. Das  ist genial. Leider kommen alle anderen Öle in Kunstoffbehältern an. Das muss sich unbedingt ändern – daran arbeite ich als kleine Sardelle im offenen Pazifik immer wieder (leider meist mit mässigem Erfolg…).

Fehlendes Wasser

Grundsätzlich verursachen Produkte ohne Wasser (wie z.B. eine feste DuschSeife, eine KörperButter, ein PflegeStein, ein fester Deo etc. etc. etc) an sich schon sehr viel weniger Verpackungs-Müll, da das Wasser ja nicht transportiert werden muss, sondern aus dem heimischen Hahn fliessen kann.

In meinen Kursen kommt ein Satz immer vor: „Seife ist nicht gleich Seife„.Das kann ja jeder sagen!
Behaupten nicht die grossen Kosmetik-Konzerne, dass sie einzigartige Rezepte für die Schönheit kreieren, die nur guttun?
Ja, ja.
Und jetzt das DuschMödeli auch?
Nein, nein.
Meine Produkte tun ganz sicher gut – aber sie sind sicherlich nicht einzigartig. Und punkto Schönheit kommt es auf ganz viele Faktoren an.
Was man isst.
Welche Kosmetik man verwendet.
Wie die genetische Voraussetzung ist (70% der Schönheit legen die Gene fest…).
Ob man raucht oder sonstigen Suchtmitteln fröhnt.
Wieviel Sonnenanbetung man betreibt.

Was ich aber zum DuschMödeli sagen kann ist, dass es

kein Palmöl enthält
– von A bis Z von mir entwickelt, produziert, verpackt und versendet wird
6% natürliche ätherische Öle enthält (die Mehrheit davon in Bio-Qualität)
– alle Naturöle (Oliven-, Hanf-, Weizenkeimöl etc.) Bio-Qualität sind
Null Plastik beim Verpacken vom Mödeli noch dem Versand-Päckchen zum Einsatz kommt
– genau das im Produkt drin steckt, was auch auf dem Produkt draufsteht

Beim Entwickeln eines Produktes wäre es ideal wenn man daran denken würde, was mit dem Produkt passiert, wenn es sein „Lebensende“ erreicht hat.

Was kann man und wie kann man mit den enthaltenen Rohstoffen machen, wenn das „Ding“ nicht mehr gebraucht wird?

Wie kann unnötiger Abfall vermieden werden und im Gegenteil wertvolle Rohstoffe (wie z.B. diverse Kunststoffe) wieder in den Produktions-Kreislauf gelangen?

Das wäre ein Riesenschritt in die richtige Richtung – wenn wir unserer Um- und Mitwelt etwas „Gutes“ tun wollen.